Berliner Zeitung - Online-Ausgabe unter bz-berlin.de vom 6.3.2010
 

Berlins Schlaglöcher suchen Stopf-Paten
Konstantin Marrach
Finanzsenator prüft, ob Berliner als Sponsoren bei der Beseitigung der Winter-Schäden einspringen können.

Finanzsenator Nußbaum prüft, ob Berliner für das Stopfen der Schlaglöcher als Sponsoren einspringen können

In diesem Schlagloch könnte bald Ihr Name stehen. In der Behörde von Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) ist man auf der Suche nach neuen Wegen, um das Stopfen der tiefen Risse zu finanzieren. Ein denkbares Modell wäre, dass die Berliner Schlagloch-Paten werden.

Die Idee stammt aus der Gemeinde Niederzimmern in Thüringen. Dort können Bürger 50 Euro für die Beseitigung eines Schlaglochs spenden. Als Gegenleistung wird in das Flick-Bitumen eine Namens-Plakette des Sponsors geklebt.

Ein Konzept für Berlin? „Eine sehr kreative Idee“, sagt Nußbaums Sprecher Daniel Abbou der B.Z. am Sonntag. „Das ist politisch korrektes Sponsoring. Wir werden jetzt prüfen, ob die Maßnahme in Berlin umsetzbar ist.“

Laut Städte- und Gemeindebund braucht Berlin 100 Millionen Euro, um die Schlaglöcher auf dem 5343 Kilometer langen Straßennetz zu schließen. Die Bezirke haben dafür aber nur 48 Millionen Euro.

„Die Schlagloch-Patenschaft ist ein sehr guter Ansatz“, lobt FDP-Verkehrsexperte Albert Weingarten. Grünen-Innenexperte Benedikt Lux betont: „Wegen der leeren Landeskasse sollten wir jeden Vorschlag annehmen, der gegen die Schlaglöcher hilft.“